- Sind Dinge aus Dosen wirklich generell ungesund? -
Mein Abitur ist zugegebenermaßen recht alt, was bei meinem Alter von 64 Jahren sicherlich normal ist. Ich hatte bei meinem späten Abitur in der Zeit von 1988 - 1991 die Leistungskurse Ernährungslehre und Biologie sowie im Nebenfach noch organische Chemie. Seit dieser Zeit haben sich sicherlich etliche Erkenntnisse darüber, was gesund oder ungesund ist, verändert.
Dennoch habe ich früher nicht gelernt, dass es nun generell abzulehnen sei, auch einmal Konserven in der Küche zu verwenden und ich mache das auch heute mit einigen Dingen häufiger. Dazu gehören in meinem Haushalt z. B. häufiger Gemüsemais, Erbsen, Bohnen oder Linsen.
Den besten Text fand ich zuletzt, stelle den jetzt mal nach vorne, dahinter kommt noch ein bisschen mehr.
Dieser stammt von einer ausgebildeten Oecotrophologin, die für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung arbeitet, und zwar aktuell:
Der Text ist aus dem Jahr 2016 und sagt im Prinzip heute noch genau das gleiche aus, was ich vor fast 30 Jahren in meiner Ausbildung (Das S-Abi wurde damals als Vorstudium für Oecotrophologie anerkannt und man hätte damit sofort ins Hauptstudium gehen können) über Gemüse in Konservendosen in etwas auch gelernt habe.
Daraus:
Im Winter Gemüse lieber frisch, tiefgekühlt oder aus der Dose essen?
Ist frisches Gemüse im Winter wirklich die beste Variante?
Schließlich wissen wir häufig wenig über Lagerung und Transportweg. Doch
Tiefkühlware und Dosengemüse haben viel weniger Nährstoffe, oder etwa
nicht? Eine Expertin klärt auf.
10.01.2016 12:00 UhrFrisches Gemüse kaufen oder doch lieber in die Tiefkühltruhe oder ins Konservenregal greifen? Gerade im Winter stehen wir vor diesem Dilemma. Und: Was heißt schon „frisches Gemüse“? Der Weg vom Feld in unsere Kochtöpfe ist oft lang. Häufig wissen wir nicht, wie lange die Ware nach der Ernte gelagert wurde. Doch Tiefkühlware und Dosengemüse haben durch das Haltbarmachen viel weniger Nährstoffe, oder etwa nicht? Die Vor- und Nachteile der drei Gemüsevarianten im Überblick:
Frisches saisonales und regionales Gemüse ist die erste Wahl
Die Vorteile: „Frisch geerntetes Gemüse weist den höchsten Nährstoffgehalt auf – das ist unbestritten“, sagt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Die frische Variante punktet mit einem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen.ie Ernährungswissenschaftlerin rät dazu, möglichst auf regionale und saisonale Produkte zu setzen. Grünkohl, Rosenkohl, Weiß- und Rotkohl seien in der kalten Jahreszeit zu empfehlen. „Auch Chicorée, Lauch und Rote Beete sind typisches Wintergemüse“, so Restemeyer. Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Champignons, die das ganze Jahr zu haben sind, sorgten für mehr Abwechslung auf dem Teller.
Die Nachteile: „Welken Obst und Gemüse tagelang vor sich hin, verlieren sie automatisch wertvolle Nährstoffe.“ Frisches Gemüse sollte deshalb ab dem Kauf am besten innerhalb der nächsten drei Tage verzehrt werden. Denn gerade durch die Lagerung gehen Nährstoffe verloren. Restemeyers Beispiel: „Erntefrisch geerntete Bohnen enthalten 19 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm.“ Nach einem Tag Lagerung bei Zimmertemperatur sinke der Gehalt auf 65 Prozent, am zweiten Tag verbleibe ein Rest von 48 Prozent. „Beim Zubereiten verringert sich der Gehalt dann noch einmal um 25 Prozent“, so die Ernährungswissenschaftlerin. Beim Garen sollten Verbraucher daher immer darauf achten, dass das Gemüse knackig bleibt, um diesen Effekt zu verringern.
iefkühlgemüse ist eine gute Alternative
Die Vorteile: Tiefkühlgemüse sei eine „gute Alternative“, räumt Restemeyer ein. Denn: „Die Wenigsten haben die Möglichkeit, jeden Tag erntefrisches Gemüse zu kaufen“. Und: Die Vitaminverluste seien geringer als viele annehmen. Schließlich werde das Gemüse direkt nach der Ernte verarbeitet und vitaminschonend eingefroren, erklärt die Expertin.Dabei sei ein einzelnes Produkt immer einer Kombi-Variante vorzuziehen: Das heißt, lieber tiefgefrorenen Blattspinat kaufen als Rahmspinat. So könne man selbst bestimmen, wie viel Sahne, Käse oder Gewürze das Gemüse verfeinern sollen.
Die Nachteile: Auf ein paar Vitamine muss man im Vergleich zur Frischware verzichten - und womöglich leichte Veränderungen in Aussehen und Geschmack in Kauf nehmen. Als negativ fällt hier insbesondere der hohe Energieverbrauch durch die Tiefkühllagerung ins Gewicht.
Konserven sollten nicht täglich auf den Tisch kommen
Die Vorteile: Konserven sind jahrelang haltbar, sodass Gemüse und Obst immer greifbar sind und man sich einen regelrechten Vorrat anlegen kann. Außerdem enthalten sie Restemeyer zufolge in der Regel keine Konservierungsstoffe. „Wenn Konserven nicht gerade täglich auf den Tisch kommen, spricht nichts dagegen“, so die Oecotrophologin. „Gemüse aus der Konserve ist besser als gar nichts.“Die Nachteile: „Gemüse im Glas oder in der Konserve enthält etwas weniger Nährstoffe als Tiefkühlware; denn es muss mindestens zweimal erhitzt werden, um es haltbar zu machen“, so die Expertin. Im Vergleich zur Frischware gehen bei Vollkonserven Restemeyer zufolge bis zu 50 Prozent der Vitamine verloren. Auch beim Geschmack und der Ästhetik der Lebensmittel muss man Abstriche machen. Außerdem ist Vorsicht beim Würzen geboten - denn Konservengemüse ist schon gesalzen. (rer)
Noch ein Text über eine aktuelle wissenschaftliche Studie, die besagt, so ungesund ist Dosenfutter gar nicht:
Also gerade die modernen Produktionsverfahren haben das Dosenfutter verbessert und nicht verschlechtert gegenüber der Zeit, als ich mein Abitur in Sachen Ernährungslehre gemacht habe:
...
Studie zeigt: Lebensmittel aus der Dose sind besser als ihr Ruf
Lebensmittel aus Dosen sind besser als ihr Ruf - das besagt eine
aktuelle und unabhängige Studie des Instituts für Lebensmittelqualität
sowie des Fachbereichs Oecotrophologie der Fachhochschule Niederrhein.
Der Studie zufolge enthält "Dosenfutter" mehr Vitamine und Nährwerte,
als bisher angenommen.
Die Untersuchung des Instituts für Lebensmittelqualität (Willich) und
des Fachbereichs Oecotrophologie der Fachhochschule Niederrhein
(Mönchengladbach) vergleicht die Inhaltsstoffe sowie die Sensorik von
Frischprodukten und Dosenlebensmitteln. Im Vordergrund steht die Frage,
wie viele Vitamine in Dosenlebensmitteln enthalten sind. Außerdem wird
der Nährstoffanteil untersucht. Bisher wurden die Produkte Sauerkraut,
Tomatensoße und Brokkoli-Cremesuppe getestet. Demnächst stehen die
Produkte Bohneneintopf und Hühnerfrikassee auf dem Plan.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass die Dose in Sachen Vitamine
gegenüber Frischprodukten mithalten kann. Lebensmittel aus Dosen
enthalten eine vergleichbare Menge an Vitaminen wie frische Lebensmittel
nach haushaltsüblicher Zubereitung. Damit erhält der Körper die
untersuchten Vitamine A, B1, B2, B6, C, E und Folsäure auch über
Lebensmittel aus der Dose in ausreichender Menge. Keine signifikanten
Unterschiede konnten beim Anteil von Fetten, Proteinen und
Kohlenhydraten festgestellt werden. Das bedeutet, dass die Nährwerte
durch Dosenprodukte gleich gut abgedeckt werden wie mit Frischprodukten.
"Die Dose ist nicht nur für Menschen mit wenig Zeit, sondern auch für
Ernährungsbewusste eine empfehlenswerte Alternative zu Frischprodukten",
kommentierte Prof. Dr. Reinhard Hambitzer vom Fachbereich
Oecotrophologie der Fachhochschule Niederrhein die Ergebnisse.
Im Einzelnen zeigt die Studie, dass mit einer 200-Gramm-Portion
Sauerkraut aus der Dose beispielsweise 50 Prozent der empfohlenen
Tagesdosis an Vitamin C und 23 Prozent der empfohlenen Tagesdosis an
Folsäure abgedeckt sind. Bereitet man eine Tomatensoße aus Dosentomaten
zu, nimmt man pro Portion (200 Gramm) unter anderem 18,8 Prozent der
empfohlenen Tagesdosis an Vitamin A und 50 Prozent der empfohlenen Menge
Vitamin C auf. Eine Brokkoli-Cremesuppe aus der Dose enthält
beispielsweise pro Portion (200 Gramm) 26,6 Prozent der empfohlenen
Tagesdosis an Vitamin C und 15 Prozent an Folsäure.
Möglich wird dies durch moderne Produktionsverfahren, die dafür
sorgen, dass Vitamine weitgehend erhalten bleiben. Die Rohware wird in
der verschlossenen Dose durch kurzes Erhitzen haltbar gemacht. Der
Vorteil der Haltbarmachung in Dosen: Sie schützen die empfindlichen
Vitamine vor Licht und Sauerstoff - schließlich sind das zwei bekannte
"Vitaminkiller".
...
Link von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung dazu:
Ein Text aus dem Jahr 2015 -- daraus ein Zitat:
Insbesondere Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen sind reich an hochwertigem
pflanzlichen Protein. Sie lassen sich vielfältig in Mahlzeiten integrieren, nicht
nur als Eintopf, sondern auch als Beilage, Salat, Suppe, Curry oder Auflauf.
Werden Hülsenfrüchte über Nacht eingeweicht oder im Schnellkochtopf gegart,
verringert sich die Garzeit. Mit weißen Bohnen, Kidneybohnen und Kichererb-
sen aus Konserven oder geschälten Linsen lassen sich im Nu wohlschmecken-
de und abwechslungsreiche Gerichte zubereiten.
...
Also laut Eatsmarter stimmt es auch heute nach wie vor nicht, dass Dosengemüse keine Vitamine enthält ... dort wird noch vor Biphenol A gewarnt .. die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt aber, davor muss man in den kleinen Mengen, die man normalerweise aufnimmt, keine Angst haben, was wissenschaftliche Studien bewiesen haben.
Siehe hier:
Ein kleines Video darüber, dass besonders im Winter so ungesund Gemüse aus der Dose gar nicht ist, denn um diese Jahreszeit hat frisches Gemüse meistens einen langen Transportweg hinter sich und kann mit dem Dosengemüse oft gar nicht mithalten.
Vitaminvergleich vom NDR .. laut Analyse waren im Eintopf aus Dosen oft sogar mehr Vitamine enthalten als im selbst gekochten Eintopf ... geschmacklich kam der selbst gemachte Eintopf aber besser an.
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