Donnerstag, 3. September 2020

Bericht über eine Horror-Entbindung in Corona-Zeiten (aus Österreich)

 Wenn Ihr das gelesen habt, schlagt Ihr auch die Hände überm Kopf zusammen

 


Das ist der reine Irrsinn und jede Frau, die mal Kinder bekommen hat, kann das sicher nachvollziehen, aber auch jeder andere Mensch mit einem Hauch von Fantasie, der sich in die Lage der Gebärenden zur Zeit reinzuversetzen mag.

Das fand ich bei Facebook. Die Ursprungs-Facebook-Seite, wo das gepostet wurde, nennt sich Frieden Total.

 Ob das in Deutschland genauso ist, ich habe keine Ahnung.

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Gebärende: "Ich wurde wie eine Seuchenpatientin behandelt"
Ausgesperrte Väter, überfordertes Personal und Frauen, die ihr Kind mit Mund-Nasen-Schutz bekommen: Mütter [aus Österreich] berichten von ihren Geburtserlebnissen in Corona-Zeiten
Von Nadja Kupsa
Als Martina M. (31) im Mai ihren positiven Schwangerschaftstest in den Händen hält, kommt bei ihr nicht nur Freude auf. Sie hat viel gehört und viel gelesen in den letzten Wochen: "Eine Bekannte musste ihr Kind ganz allein auf die Welt bringen, der Vater durfte nicht mit in den Kreißsaal." Sie habe sowieso Respekt vor der Geburt, wenn ihr Partner nicht dabei sein darf, dann mache ihr das allerdings "wirklich Panik". Auf Facebook berichten etliche Frauen davon, ihre Wehen mit einem Mund-Nasen-Schutz veratmet zu haben.
Dabei sei das aus medizinischer Sicht nicht zu empfehlen, wie im Mai auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) verkündete. Passiert ist es dennoch, die Verunsicherung bleibt.
Corona-Regelungen intransparent
Damit ist Martina nicht allein. Wer heute schwanger ist, fragt sich zu Recht: Wie wird meine Geburt ablaufen mitten in dieser Krise? Denn vorhersagen kann das angesichts der sich ständig ändernden Maßnahmen wohl niemand. [...]
Erschwerend komme allerdings hinzu, dass das Sozialministerium lediglich Empfehlungen für Schutzmaßnahmen und Besuchsregelungen in der Geburtshilfe gibt, deren Umsetzung obliegt den Krankenhäusern selbst: "In einigen wird derzeit jede einzelne Frau bei der Ankunft einem Gesundheitstest unterzogen, während in anderen schon wieder Besuch erlaubt ist", sagt Kayer.
Sie empfiehlt deswegen allen Schwangeren, bereits vorab bei ihrem Krankenhaus anzurufen, um sich über die aktuell geltenden Corona-Regelungen zu informieren. Das schaffe zumindest ein wenig Sicherheit.
Der STANDARD hat in den letzten Monaten Frauen aus unterschiedlichen Bundesländern bei ihrer Geburt begleitet: in Krankenhäusern, Privatkliniken und bei Hausgeburten. Wie es ist, mitten in einer Pandemie ein Kind auf die Welt zu bringen, schildern hier vier frischgebackene Mütter in persönlichen Protokollen.
"Ich musste mit Mund-Nasen-Schutz gebären."
Barbara Hetschler* (29) aus Laa an der Thaya, Geburtstermin: 12.4.2020
"Ich wurde eine Woche vor dem Entbindungstermin angerufen und darüber informiert, dass in meinem Krankenhaus keine Geburten stattfinden können. Das war Anfang April, mitten im Lockdown, weshalb ich ich mich in letzter Sekunde woanders anmelden musste. Das nächste in unserer Umgebung war dennoch 25 Fahrtminuten entfernt.
Als ich dann mit Wehen mitten in der Nacht im Krankenhaus ankam, wurde ich wie eine Seuchenpatientin behandelt: Das Personal, das mich empfing, hatte Masken und einen Ganzkörper-Schutzanzug an. Man muss sich vorstellen, dass ich bereits starke Wehen hatte und gar nicht daran dachte, mir einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Man weiß ja, dass gerade die Atmung für Gebärende das Allerwichtigste ist. Dort haben sie mir aber sofort beim Eingang eine Maske aufgesetzt und mich dann eine halbe Stunde zur Anmeldung warten lassen. Meinen Lebensgefährten haben sie separat in einen anderen Besucherraum gesetzt.
In dieser Nacht war ich bereits die sechste Gebärende, und das Personal war sichtlich gestresst. Es waren nur eine Hebamme und eine Ärztin vor Ort. Sie haben mir ungefragt die Fruchtblase geöffnet, um die Geburt zu beschleunigen. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, war selbst total verunsichert – das alles andauernd mit dieser Maske im Gesicht, mit der ich keine Luft bekam, während weder die Ärztin noch die Hebamme eine trugen.
Selbst als die Kleine dann da war, durfte ich die Maske nicht abnehmen. Das Baby lag auf mir, und zwischen uns ein Stück Stoff vor dem Mund. Das war schrecklich für mich. Im Einzelzimmer im Spital dasselbe – ich verstand es nicht: Warum sollte ich alleine im Zimmer mit meinem Baby eine Maske tragen?
Meinen Lebensgefährten haben sie nach der Geburt nach Hause geschickt, er durfte mich weder begleiten, noch konnte er mir etwas bringen. Im Stress hatte ich nicht einmal ein Gewand für das Baby oder einen Maxi-Cosi dabei, und das Personal ließ selbst nach einer langen Diskussion nicht zu, dass es mir von meinem Partner gebracht wird. Sie haben mir dann dankenswerterweise einen gebrauchten Body für mein Baby geschenkt. Ohne Söckchen, ohne Mütze haben sie mich dann mit dem Rollstuhl in den Wind rausgeschoben, das Baby habe ich mit irgendeiner Decke eingewickelt. Ich habe mich wie eine Nummer gefühlt, das Personal war überfordert und voller Panik vor dem Virus. Ich wartete ganz alleine auf meine Mutter, die mich abholte.
Eine Geburt ist eigentlich so etwas Schönes, aber es wurde mir zerstört. Ich wurde wie der letzte Dreck behandelt. Es tut mir jetzt noch weh, wenn ich daran zurückdenke." [...]
* Name von der Redaktion geändert
► Quelle: DER STANDARD | 04.08.2020
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Ist das nicht entsetzlich?

LG
Renate

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