... habe per Zufall eine Diss .. relativ neu ... zum Thema Heparin (und zwar bei Krebs dieses Mal) gefunden
Die wenigsten meiner Blog-Leser werden es noch kennen, dass ich Dissertationen zerfleische, um auch nur den Ansatz von etwas darüber zu finden, warum manche Dinge bei Hufrehe helfen oder schaden.
Es geht hier um Heparin, was bei Hufrehe hilft, aber kein Mensch weiß warum.
Es scheint auch bei Krebs zu helfen .. was bisher ich nicht wusste, verwundert mich aber nicht.
Es geht bei Heparin nicht darum, sowas prophylaktisch Pferden mit Hufreheneigung permanent zu geben, aber es hilft definitiv im Schub ... und ein Futter, das dem Körper hilft, selbst genug Proteoglykane und damit auch Heparin aufzubauen, das zu den Proteoglykanen gehört, ist einfach gut bei Rehepferden.
Ich bearbeite das Thema erstmal hier im Menschen-Gesundheits-Blog, denn es geht darin nicht um Hufrehe, sondern Krebs und wie Heparin in der extrazellulären Matrix in Bezug auf eine gesunde Funktion der Integrine hilft.
Es scheint interessant zu sein.
Wer mitdenken möchte, ist herzlich eingeladen. Ich hab heute mal Bock auf Denksport.
In dieser Dissertation geht es darum zu helfen, dass weniger Menschen an Krebs sterben müssen.
Genauer geht es darum, dass das Integrin VLA-4 wohl Tumorzellen hilft, sich an das Gefäßendothel zu binden.
(Bei Hufrehe ist es was anderes, aber auch da binden sich gefährliche Zellbestandteile abgestorbener Bakterienstämme an die Integrine mancher Zellen und lösen auf diese Weise sonstwas, und unter anderem auch oft einen Hufrehe-Schub aus .. das ist bei verschiedenen Hufreheformen so .. nicht bei allen.)
Also das war nur eine Randbemerkung von etwas, das ich von früher weiß, ich mache jetzt aber mal weiter damit, worum es in dieser Dissertation geht.
Cyr61 ist offenbar das verdächtige Teil der Tumorzellen, wo es dann zu der Verbindung mit dem Integrin VLA-4 kommt.
Heparin kann das blocken, dass sich das verbindet. Die Bindung von diesem Cyr61 ist ansonsten deshalb möglich, weil das nämlich auch Heparinbindestellen besitzt. Schlaues Teil also, aber das sind Krebszellen ja immer.
In der Dissertation geht es jetzt darum, wie Heparin selbst verhindert, dass sich dieses mit Heparinbindestellen besetzte Cyr61 stattdessen an die Integrine bindet.
Genauso wie es bei Hufrehe passiert, wo im Huf die MMPs das Hufhorn abbauen und so dann das Hufbein absackt, funktioniert das auch bei der Wanderung dieser Krebszellen. Auch die bauen mit Hilfe von MMPs (Matrixmetalloproteinasen) oder Heparanase Gewebe an, damit sie wandern und dann andocken können.
Wenn so eine Metastase sich erstmal festgesetzt hat, kommt noch die Angiogenese ins Spiel und das Ganze Gebilde wird auch noch ans Blutgefäßsystem angeschlossen und so versorgt.
...
Nun geht es weiter mit dem Heparin. Das wurde also ursprünglich deshalb gegeben, weil Krebspatienten häufig ein hohes Thrombose-Risiko haben und das durch Heparingaben verringert werden sollte.
Nun hat man gemerkt, dass der Einsatz von Heparin einen lebensverlängernden Effekt hatte, aber auch, dass das nicht auf den blutgerinnungshemmenden Effekt von Heparin, sondern auf was anderes zurückzuführen ist.
Es geht hier um niedermolekulare Heparine mit kurzen Kettenlängen, die genommen wurden.
Es wird hier auch wieder gesagt, dass man bis heute immer noch nicht genau weiß, welche physiologischen Wirkungen Heparine alle haben.
Das Heparin, was sie hier verwendet haben, ist welches aus Schweinedärmen .. das ist bei dem Heparin, das bei Hufrehe genommen wird, übrigens auch so.
Also es gilt als sicher, dass dieses eingesetzte Heparin hemmend auf die Metastasenbildung und damit auch lebensverlängernd bei diesem Krebspatienten gewirkt hat. Nun geht es darum herauszufinden wieso.
Heparin hemmt die Heparanase und damit hemmt es auch den Gewebeabbau, der zum Wandern der Metastasen wichtig ist und auch die Angiogenese, also die Versorgung dieser Metastasen über neu gebildete Blutgefäße.
Durch den Einsatz dieser bestimmten Heparine .. also die kurzen ... werden auch Tissue Faktoren gebildet und die hemmen die Angiogenese.
(Ich kenne den Begriff Tissue Faktoren als Gegenspieler der Matrixmetalloproteinasen bei Hufrehe auch .. das ist also hochinteressant, was diese Dissertation hier zum Thema hat .. auch in Bezug auf das Verständnis, warum Heparin bei Hufrehe so gut hilft.)
Dann steht da, dass Heparine generell diese Wirkung bei ganz verschiedenen und vielen Integrinen zeigen. In dieser Dissertation geht es nun nur um ein ganz bestimmtes Integrin, das bei Krebs wichtig ist.
Und damit ist klar, dass Heparine viel mehr als nur Gerinnungshemmer sind, sondern eben verhindern können, dass sich unerwünschte Dinge an die Integrine binden können, wenn genug Heparine da sind, die sich stattdessen selbst an diese Integrine binden und damit den Weg für diese schädlichen Stoffe blockieren.
Feste Zellkontakte sind in gesunden Geweben sehr wichtig und nur die sorgen auch dafür, dass alle Signalfunktionen anständig ablaufen können .. also so verstehe ich das .. und dafür sorgen genau diese Heparine, die da bei den Krebspatienten eingesetzt worden sind ... also die kurzen, die aus den Schweinedärmen gewonnen wurden und die auch bei den Krebsparienten, die sie bekommen haben, so gut geholfen haben.
Und die gibt man auch bei Hufrehe, diese kurzen aus den Schweinedärmen.
Es liest sich schwierig .. sind nunmal Ärzte, die sowas schreiben, keine Laien wie wir.
Aber reinlesen lohnt sich .. es ist unglaublich spannend, was ich da gefunden habe.
Ich muss gerade in mich reinschmunzeln.
Vor 10 Jahren habe ich den Jürgen zunächst virtuell kennengelernt. Er meinte damals poppen wäre sein Hobby und ich habe gesagt, meins ist Hufrehe. So kamen wir beide ins Gespräch und ich habe dem Jürgen gesagt, ich suche verzweifelt danach, wie die Disulfidbrücken der Heparine helfen können, dass Hufrehe nicht so schlimm wird, wenn Pferde schnell so eine Spritze kriegen und dann überleben.
Der Jürgen wusste, weil er ja Chemie studiert hat, was Disulfidbrückenbindungen sind .. wir kamen ins Schnacken und ich habe mir gedacht, der Mann hat was im Hirn .. er kriegt die Erlaubnis, mit mir ins Bett zu gehen, wenn er denn so gerne poppen mag ... weil er für mich ein Partner werden könnte, mit dem ich mich dauerhaft verstehen könnte .. da mir einem funktionsfähigen Gehirn ausgestattet.
Und nun lese ich hier 10 Jahre später endlich !!!!!, warum diese Disulfidbrücken der Heparine so wichtig sind ... die binden nämlich genauso da, wo die anderen nicht binden sollten, die dem Körper in diesem Fall bei Krebs und der Bildung von Metastasen und dann eben beim Abbau von Gewebe für die Bildung neuer Blutgefäße, die die Metastase mit Blut versorgen, dann da im Weg stehen.
Ja klasse ist das.
Ich war schon vor 10 Jahren da auf der richtigen Spur und nun hat es hier einer gefunden, freu !!!!
Wichtig ist dabei aber, was diese Heparine für eine Kettenlänge haben. Die sind also spezialisiert, wenn es darum geht, bestimmte Aufgaben im Körper zu erfüllen.
....
Ich bin jetzt bei den Integrinen, was die alles machen im Körper.
Ich sende das mal für Euch ... und dann kommt ein Teil 2 .. und vermutlich noch mehr Teile, wo es dann weitergehen wird .. ich werde überall die pdf mit der Dissertation verlinken, damit Ihr die immer aufmachen und weiter reinlesen könnt .. wenn Ihr auch Lust habt, Euer Hirn ein bisschen zu quälen um besser verstehen zu lernen, wie ein Körper funktioniert und warum er gesund bleibt, lebt oder aber stirbt, wenn er nicht mehr richtig funktioniert.
Ich hab nämlich Hunger und muss erstmal was kochen .. ohne anständiges Essen kein gesunder Körper .. bis denne also.
Bis grad auf Seite 29 von 235 .. es kommt also noch ein Stück hinterher.
LG
Renate
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