Da ich jahrzehntelang so einen Beruf ausgeübt habe, plus meiner Erfahrungen dazu
Ganz unten findet Ihr von NetDoktor eine Bilder-Reihe mit neuen Erkenntnissen darüber, wie gesundheitsschädlich es ist, im Leben zu viel zu sitzen oder sitzen zu müssen .. würde ich jetzt mal auch sagen.
Links meine Mama schon als Pflegefall ... also erst im Alter nach ihrem Wirbelsäulenbruch dann doch dazu gezwungen, sehr viel sitzen zu müssen, weil viel laufen danach nicht mehr ging und ich sie habe im Rollstuhl auf jeder weiteren Strecke fahren müssen. Dennoch ist Mama 91 geworden .. hat vorher beruflich nie viel sitzen müssen, sondern war einfach nur Hausfrau.
Mama meinte es ja eigentlich vermutlich gut mit mir, als sie der Meinung war, ich soll einen "schönen Beruf" lernen und mich mehr oder weniger dazu drängte, nach der Realschule den Beruf Industriekauffrau zu lernen ... also einen Büro- und damit Sitzberuf.
Und schon in der Schule sitzt man vorher als Kind ja genug .. allerdings da noch mit ja gottlob auch immer wieder Pausen dazwischen, etwas, das ich nach dem Durchlesen dieser Bilderreihe unten für sehr wichtig halte.
Ich war ein gertenschlankes Kind und ein ebensolcher Teenager, wie man sicherlich auf den folgenden Teeny-Fotos von mir sieht.
Ich hatte den Waldi, meinen Hund, bin auch sehr gerne stundenlang schwimmen gegangen im Sommer, hab mich überhaupt immer gerne bewegt .. und ich liebte tanzen .. beim Tanzen habe ich auch meinen ersten Mann kennengelernt .. einen absoluten Bewegungsmuffel .. mag sein, weil er sich als Fliesenleger und später Tischler im Beruf ja schon genug bewegte und dann durch die Fliesenlegerei auch noch Arthrose in den Knien kriegte .. aber es lag auch an seiner Art, dass er sich nicht gern bewegte und ich mir dazu immer andere Gesellschaft hab suchen müssen.
Na ja .. dazu kam der Job, den ich habe von Juli 1972 bis Ende Juni 1986 nonstop habe ausüben müssen.
Irgendeiner musste zu Hause trotz 4 Kindern ja das Geld verdienen .. mein Ex war dazu leider nicht der Typ beziehungsweise, er verdiente schon was, aber gab dann auch gern sofort doppelt so viel davon wieder aus und ließ mich damit alleine, die Kinder sattzufüttern, die Kosten fürs Wohnen und alles andere irgendwie zusammenzubringen.
Und gelernt hatte ich nunmal einen Bürojob.
Meine Mama hatte es gut .. die hätte das Geld, was ich in dem ja sehr gut bezahlten Job Industriekauffrau habe verdienen können, ja nie zusammenbekommen ... also einigten wir uns darauf, sie macht den Haushalt, ich gehe arbeiten.
Ich hatte nach Feierabend und auch an den Wochenenden immer einen regelrechten Bewegungshunger, obwohl ich schon in der Mittagspause grundsätzlich bei jedem Wetter während der Arbeitszeit raus gegangen bin .. aber was ist schon eine halbe Stunde Mittagspause, in der man ja auch noch was essen muss, wenn man seine Zeit in einem Büro zubringt.
Die meisten Menschen, die einen Bürojob haben, kennen es sicher, dass andere behaupten, das wäre ja easy .. da sitzt man nur rum, tut nichts und schaukelt sein Hinterteil auf dem Bürostuhl und so.
Ja ja .... ich kenne das auch.
Dabei ist die Rumsitzerei ja gerade das Schlimme an dieser Art zu arbeiten.
Man kommt nicht hoch, der Kreislauf bricht zusammen und man muss sich dabei auch noch nonstop konzentrieren. Das ist mega-anstrengend .. das weiß sicher auch jeder, der so einen Job gelernt hat.
Nur die anderen wissen es nicht.
Nun muss ich sagen, dass Büroarbeit zu Anfang auch noch ging .. es wurde aber durch die moderne Technik und die Art der Rationalisierung solcher Arbeiten, die ich im Laufe meiner Berufslaufbahn dann ja auch kennengelernt habe, immer schlimmer im Büro.
Kam man zu Anfang ja noch von seinem Hintern hoch, um Dinge von einem Büro ins andere zu bringen und so .. später gar nicht mehr.
Ich habe später dann in der Textverarbeitung gearbeitet .. das heißt nur noch sitzen .. nonstop .. da war nichts mehr mit aufstehen .. da ist man zuweilen zum Klo gegangen ohne zu müssen, einfach um mal vom Stuhl hochzukommen, weil man es nicht mehr ausgehalten hat und sonst vom Stuhl gefallen wäre.
So zumindest habe ich das empfunden .. trotz mittags klar raus und nach Feierabend ebenfalls .. Airobic im Verein .. Gymnastik in der Stube .. und und und .. und Hund zu Hause natürlich.
Dazu kam dann bei mir noch ständig Stress zu Hause, weil mein Ex nicht mit Geld umgehen konnte und nur Mist baute, während ich auf Arbeit war. Und dann die Zwangsversteigerung unseres mal schuldenfreien Einfamilienhauses zuletzt .. das mir auch noch nervlich den Rest gab.
Davor hatte ich bei der Entbindung von meinem 4. Kind schon einen Herzstillstand erlebt .. war also fast dabei gestorben und Marius, mein Jüngster so ebenfalls, der so spastisch gelähmt auf die Welt kam.
Wenig später erlebte ich beim Airobic, dass mein Puls mit weit über 200 viel zu hoch war und stellte beim EKG beim Arzt dann fest, ich habe einen massiven Herzfehler .. kann angeboren sein, muss aber nicht, hat der mir damals erzählt .. sowas kann auch erworben sein.
Erworben .. nun mein Bürojob mit 8 Stunden tippen und nur sitzen jahrelang davor war sicher nicht förderlich fürs Herz .. und der Stress zu Hause dazu ebenfalls nicht.
Na ja .. ich habe 1986 diesen Bürojob aufgegeben .. mein Gehalt wurde komplett gepfändet . ich blieb bei den Kindern .. vielleicht war das rein körperlich für mich ein Segen und hat dafür gesorgt, dass ich überhaupt noch lebe heute.
Ich habe später das Abi nachgemacht, studiert, nur noch stundenweise in einer Suchtklinik im Büro gesessen und getippt, was dann ja nicht die Ausmaße wie vorher hatte .. auch oft in einer Gärtnerei gearbeitet und diese Arbeit übrigens als herrlich erlebt .. draußen, nicht am Stuhl klebend, an der frischen Luft.
Dann kaufte ich der Familie die Pferde und auch die haben bis jetzt zum Frühling 2018 .. seitdem haben wir ja nun keine mehr, aber das ist eine andere Geschichte und hierfür zu lang, um es zu erklären ...sicher dafür gesorgt, dass ich ab da immer viel Bewegung hatte.
Dazu muss man gar nicht reiten, auch wenn Ihr mich rechts mal reiten seht ... alleine die Arbeit im Stall und auf der Weide hält einen topfit .. und auch die Bodenarbeit mit Pferden tut das.
Ich hatte sicher noch Glück .. nach meiner Scheidung lernte ich Jürgen kennen, der auf jeden Fall schonmal gern mit dem Hund stundenlang spazierengeht und sich insgesamt gern bewegt.
Dadurch, dass wir uns von Anfang an viel um Prima und Chiwa und später ja ein paar Monate zumindest auch Thunder haben kümmern müssen, hatten wir auch zusätzlich zu der Bewegung mit dem Hund noch viel an Bewegung durch die Haltung eigener Pferde .. selbst in jedem Pensionsstall, denn Bodenarbeit und so, Striegeln und vieles mehr, selbst ohne die Verpflichtung von Stallarbeiten, was nicht in jedem dieser Ställe so war .. es fällt viel an körperlicher Bewegung an, wenn man Pferde hat, die einem gut tut .. und was dazu kommt .. diese Tiere strahlen so viel Ruhe aus und sorgen irgendwie schon durch ihre bloße Gegenwart für Entspannung pur.
Nun ja ... sie sind nicht mehr da, nun haben wir nur noch den Boomer.
Und wir merken das beide, dass wir körperlich abgebaut haben .. zum Teil sicherlich durch den Stress von 2 Jahren Stalking durch diese beiden Frauen, zum Teil durch den Schock, dass diese Stalkerinnen es fertig gebracht haben, so viele Menschen gegen uns aufzuhetzen, dass die uns Thunder dann schließlich tot gefüttert haben in der Annahme, die Tiere kriegen nicht genug Futter und selbst natürlich keine Ahnung davon hatten, wie man Pferde füttern sollte, was schon der Besitzer alleine machen sollte.
Aber auch dieser Anteil an körperlicher Bewegung durch Bodenarbeit, Stallarbeit, Arbeit auf der Koppel .. das fehlt bei uns nun und lässt sich nicht nur durch lange Spaziergänge mit dem Hund ausgleichen.
Gut war sicherlich, dass ich mich nicht durch das Jobcenter habe im hohen Alter von über 60 mehr zwingen lassen, Vollzeit in einem Callcenter zu arbeiten .. denn das wäre unweigerlich mein Tod gewesen.
Ich habe deshalb auf einer amtsärztlichen Untersuchung bestanden und so auch die Bestätigung erhalten, dass ich weder eine Arbeit, wo ich nur sitzen noch eine, wo ich nur stehen oder eine, wo ich schwer heben und laufend Treppen steigen muss, noch ausüben könnte und selbst das, was ich zu Hause als Texterin mache, nicht mehr länger als maximal 3 - 4 Stunden täglich mit Pausen dazwischen tun dürfte.
Das heißt, ich bin nur noch sehr eingeschränkt arbeitsfähig laut Amtsarzt.
Ruhe also ... keine Jobangebote mehr, die womöglich tödlich für mich gewesen wären, was vorher ja laufend der Fall gewesen ist.
Auch Jürgen hat inzwischen Ruhe wegen seines Rückens .. sie haben es begriffen, dass ununterbrochen Sitzen genauso wie ununterbrochen Stehen und ebenfalls schwer heben für Jürgen nicht mehr drin ist.
Wie gut das für uns ist, damit wir auch nach unserer Rente noch ein paar Jahre die Rente auch genießen können, weil wir nicht bereits sterben müssen wegen Überlastung durch zu viel Sitzen und dergleichen, das erzähle ich Euch jetzt anhand des Links unten:
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Nun die ersten Zitate:
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Sitzen ist das neue Rauchen. Wer zu viel sitzt, riskiert seine
Gesundheit. Das gilt auch für Menschen, die außerhalb ihrer Sitzzeiten
Sport treiben. Auch wenn Sport die Folgen abmildert: Ganz ausgleichen
kann man das Vielsitzen damit nicht. Durch mangelnde Aktivität werden
die Körperzellen schlecht versorgt, Kreislauf und Stoffwechsel erlahmen
und Muskeln und Knochen bauen ab.
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Was knallhart klingt, ist leider wahr: Ab drei Sitzstunden am Tag sinkt
die Lebenserwartung. Wer mehr als 13 Stunden täglich sitzt, hat ein
doppelt so hohes Risiko für einen verfrühten Tod wie jemand, der weniger
als elf Stunden sitzt. Schon sechsstündiges Sitzen erhöht das
Sterberisiko um 20 Prozent.
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Ein eindrucksvolles Beispiel ist Diabetes vom Typ 2. Je länger wir am
Stuhl kleben, desto höher steigt das Risiko - für Vielsitzer sogar um
satte 90 Prozent.
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Auch die Krebsgefahr steigt mit jeder sitzend verbrachten Stunde – und
zwar um bis zu 14 Prozent. Belegt ist das vor allem für Brust-,
Prostata-, Lungen- und Darmkrebs. Eine Rolle spielt dabei Fettgewebe,
das sich bei Bewegungsmangel anreichert und Entzündungsprozesse fördert.
Darüber hinaus könnte Sitzen sowohl das Immunsystem als auch die
körpereigene Reparatur des Erbmaterials schwächen
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Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche, Bluthochdruck: Schon ab fünf
Stunden Sitzzeit geht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankung um 14
Prozentpunkte nach oben.
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Auch das Gehirn braucht Auslauf: Schon nach drei Wochen Trägheit nimmt
die Denkleistung messbar ab. Das lässt sich zum Glück wieder umkehren.
Langfristig aber weist die weiße Substanz im Hippocampus bei
Couchpotatoes im höheren Alter vermehrt Schäden auf oder baut sich in
manchen für das Gedächtnis wichtigen Hirnregionen sogar messbar ab
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Auch die Seele bleibt nicht gerne sitzen. Wer mehr als 42 Stunden in der
Woche auf dem Hintern verbringt, hat ein um 31 Prozent erhöhtes Risiko
für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angsterkrankungen. Ein
möglicher Grund: Der Bewegungsmangel macht nicht nur müde, der Körper
baut dadurch vor allem weniger Stresshormone ab.
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Dass Sitzen Gift für den Rücken ist, bekommen viele Büroarbeiten zu
spüren: Die Beschwerden reichen von Verspannungen bis zu
Bandscheibenvorfällen.
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Es gilt, das Dauersitzen möglichst häufig zu unterbrechen. Wer alle
halbe Stunde aufsteht und ein paar Schritte geht, senkt sein
Sterberisiko bereits um 30 Prozent. Gehen Sie zu Ihrem Kollegen hinüber,
statt ihm eine Nachricht zu schicken. Stehen Sie zum Telefonieren auf.
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Nun der Link zu dieser Bilderreihe:
https://www.netdoktor.de/bildergalerie/so-krank-macht-sitzen/
Das große Problem dabei ist leider:
Die Rationalisierung vieler Arbeitsabläufe nimmt heute keine Rücksicht mehr auf die Gesundheit der Mitarbeiter ... wo geht das noch, dass man mal eben zum Kollegen rübergeht, mal ne Schnackpause einlegt und so weiter.
Es wird auf Arbeit doch heute nur noch gehetzt und es zählt jede Sekunde, die man schneller sein kann ... und das führt dazu, dass viele Sitzberufe, die früher noch erträglich waren, immer ungesünder werden.
Dass sowas sogar sozusagen tödlich enden kann .. weil zu viel Sitzen scheint ja gefährlicher zu sein als zu viel zu rauchen ... also ich finde das ganz schön krass.
Diese Erkenntnisse müssten dringend in allen Sitzberufen .. aber auch in allen reinen Stehberufen, die nicht besser sind ... mal umgesetzt werden.
Dass es so schlimm ist, hätte selbst ich nicht angenommen .. obwohl ich das ja kenne wie anstrengend sitzen im Beruf sein kann, da ich solche Tätigkeiten ja jahrelang hab ausüben müssen .. und das auch immer wieder sogar hochschwanger bis 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin.
Da ist es nämlich noch viel anstrengender durch den Babybauch.
Als ich das eben fand, dachte ich deshalb, dieses Thema gehört in diesen Gesundheitsblog.
Das wäre auch sehr interessant für die aktuellen Diskussionen ums Thema Hartz IV, Arbeit, Zwang zur Annahme von jeder Scheißarbeit, auch wenn die einen krank macht und der Erkenntnis, dass in Deutschland die Menschen bereits früher sterben als in allen anderen westeuropäischen Ländern .. denn ohne Grund wird das ja nicht so sein.
Durch Urlaub in mal ganz anderen Ländern Europas habe ich oft erlebt, dass dort zum Teil eine vollkommen andere Arbeitsmoral herrscht als in Deutschland.
Hier wird man gehetzt ohne Ende .. Rationalisierung heißt das Zauberwort .. der Mensch an sich spielt an vielen Arbeitsplätzen heute überhaupt keine Rolle mehr .. wenn der auf ist, ist er ja austauschbar .. dann macht man halt den nächsten kaputt.
Bis denne.
LG
Renate