Donnerstag, 16. April 2020

Wir sind froh, dass Mundschutz keine Pflicht ist, denn das ist nicht für jeden unproblematisch

... nur mal unsere ganz persönlichen Probleme mit sowas .. und bei anderen Menschen sind andere denkbar

Auch wenn dieser Mundschutz bei gesunden jungen Leuten ohne Brille, Atembeschwerden oder anderen Atemwegserkrankungen und dergleichen ja für andere ein zusätzlicher Schutz sein mag ... ich glaube, es haben sich noch nicht viele Menschen Gedanken darüber gemacht, was für Probleme diese Dinger sicherlich vielen Menschen machen können.

Deshalb ist es auch gut, dass unsere Regierung es zwar als zusätzliche Maßnahme empfiehlt, aber nicht vorschreibt.

Jürgen und ich haben jeder 3 verschiedene Probleme mit sowas !!!

Erstes Problem = seit unserer Kindheit bestehnder Dauerschnupfen

Das wirkt sich bei uns beiden ähnlich aus. Uns läuft halt ständig die Nase und kein Hals-Nasen-Ohren-Arzt hat jemals rausfinden können wieso. Also kommt es gar nicht vor, dass einer von uns ohne irgendeine Tasche mit Taschentüchern darin unterwegs ist.

Der Unterschied zwischen Jürgen und mir besteht nur darin, er verträgt Papiertaschentücher zum Wegwerfen, ich nicht, ich bin gegen Zellstoff allergisch und brauche waschbare Stofftaschentüchter, die ich immer bei mir habe.

Das bedeutet aber auch, wenn einer von uns hustet oder niest, dass immer ein Taschentuch da ist, dass wir uns dabei sowieso vor Mund und Hase halten .. und auch wenn das kein Mundschutz sein mag, es erfüllt doch sicher einen ähnlichen Zweck, nicht wahr? Und zwar schon immer, auch vor der Coronazeit.

Zweites Problem = wir leiden beide unter Atembeschwerden, schon ohne Mundschutz.

Bei Jürgen sind die Atembeschwerden, weshalb er häufig plötzlich keine Luft mehr kriegt, genetisch bedingt. Alle seine Geschwister leiden darunter. Es fallen plötzlich die Bronchien zusammen, dann kommt es zu Hustenreiz und schlecht Luft und dergleichen. Das heißt, eine Maske vorm Gesicht würde sowas garantiert schlimmer machen oder sogar auslösen.

Bei mir sind die Atembeschwerden bedingt durch meine Herzinsuffizienz. Ich kann mich nur noch sehr langsam fortbewegen, weil ich ohnehin zu wenig Sauerstoff bekomme. Im Sommer kann das noch schlimmer werden als ohnehin schon. Ich neige dann auch unter Umständen zu Herzrasen und schweren Herzrhythmusstörungen, die mit Pech sogar tödlich ausgehen können. Noch weniger Sauerstoff wegen einer Maske auf der Nase könnte für mich zu tödlichen Komplikationen führen, würde man mir sowas aufzwingen. Und da man derzeit wegen der Abstände beim Einkaufen endlos lange zu tun hat, denn ich stehe ja mehr rum und warte darauf, dass andere weitergehen als dass ich die Waren einpacke wie normal, bin ich oft sehr lange beim Einkaufen beschäftigt. Und solange kaum Luft zu kriegen, ginge überhaupt nicht. Das wäre für mich vermutlich lebensgefährlich. Und einkaufen werde ich ja wohl noch dürfen trotz Corona.

Drittes Problem = wir beide sind Brillenträger und hätten da unterschiedliche Probleme

Jürgen war früher im Labor tätig, und zwar in der Kautschukindustrie. Gummiteile werden mit Ruß hergestellt und sowas staubt, auch bei Laborversuchen. Jürgen kennt daher Staubmasken, um sich vor Ruß zu schützen. Die hat er früher nie lange aufgesetzt, sondern nur ganz kurz, wenn der Ruß durch die Luft wirbelte, denn sonst beschlug seine Brille und er konnte nichts mehr sehen. Das wäre mit einem Mundschutz heute nicht anders.

Bei mir als jemand, die altersweitsichtig ist, liegt das Problem noch etwas anders. Ich trage meine Brille nämlich nicht so, dass der Steg oben zwischen den Augen ist, sondern der sitzt direkt auf meiner Nasenspitze ganz weit unten. Das hat einen ganz einfachen Grund. Ich schaue immer dann durch die Brille, wenn ich etwas näher dran genau sehen können muss und schaue über den Brillenrand drüberweg, wenn ich in die Ferne schaue, sprich von X nach O laufe. Durch die Brille dann sehen zu müssen, da würde mir übel und schwindelig und ohne Brille kann ich nichts erkennen, das ich erkennen können sollte, wenn ich einkaufen gehe. Also ginge das auch aus diesem Grund, auch wenn der nun nicht lebensbedrohlich wäre wie Atemnot, trotzdem nicht mit dem Mundschutz. Denn sehen muss ich beim Einkaufen und Laufen ja wohl noch können dürfen.

LG
Renate

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