Dienstag, 26. Mai 2020

Weil ein Zytokinsturm auch bei Covid 19 auftreten kann

.. und der kann lebensgefährlich werden

Ich habe unlängst einen ellenlangen Text von einem Mann gelesen, der selbst von Beruf Virologe ist und sich dann mit dem Corona-Virus angesteckt hat. Und das in England.

Dort kam er in eine normale Klinik, weil die für Privatpatienten nahmen Leute mit diesem Virus gar nicht erst auf.

Er wusste, was für einen schlechten Ruf die englischen Krankenhäuser hatten.

Der Text war sehr lang und was ich daran unter anderem auch interessant fand war, nachdem sich der Corona-Virus schon lange nicht mehr nachweisen ließ, wurde dieser Mann erst richtig krank.

Was er hatte, wr ein sogenannter Zytokinsturm.

Das kann immer dann tödlich werden, wenn der Zytokinsturm gleichzeitig mit dem Coronavirus zusammenfällt.

Er hatte insofern noch Glück, dass der Virus sich bei ihm schon verabschiedet hatte, als das mit dem Zytokinsturm losging. Das hat ihn wochenlang voll aus der Bahn geworfen und es ging ihm sehr, sehr schlecht.

Ich habe nun mal nachgeschaut, was eigentlich ein Zytokinsturm ist.

Also das ist eine Überreaktion des Immunsystems.

Das muss nicht zwingend vom jetzt aktuellen Coronavirus kommen, das kann aber auch dabei passieren.

Das gab es aber auch schon vorher und ein Zytokinsturm war schon immer lebensgefährlich.

Und nun kommen mal dazu ein paar Fachinfos, die ich für Euch zu dem Thema rausgesucht habe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zytokinsturm

...
 Ein Zytokinsturm, synonym Hyperzytokinämie, ist eine besonders starke Form des Zytokin-Freisetzungssyndroms (CRS), von dem es sich nur in der Ausprägung unterscheidet. Dabei setzt das Immunsystem hohe Konzentrationen an entzündungsrelevanten Zytokinen frei, die wiederum Leukozyten zur Bildung weiterer Zytokine bringen (Positive Rückkopplung).[1]


Im Zuge einer Immunreaktion werden Zytokine gebildet, um weitere Immunzellen an den Ort der Entzündung wandern zu lassen und sie zu aktivieren, worauf diese ebenfalls Zytokine bilden, um die Immunreaktion zu verstärken.[2] Bei einem Zytokinsturm werden Leukozyten so stark aktiviert, dass sich die Immunreaktion nicht automatisch beruhigt, was sonst üblicherweise geschieht, wenn das Antigen nicht mehr vorhanden ist. In Folge eines Zytokin-Freisetzungssyndrom oder eines Zytokinsturms werden verschiedene Zytokine, Radikale und Gerinnungsfaktoren gebildet und Immunzellen sammeln sich am Ort der Entzündung, wodurch die Funktion eines Gewebes beeinträchtigt werden kann, bis hin zum Organversagen.
Die Symptome eines Zytokinsturms umfassen Fieber, Schwellung, Rötung, Müdigkeit und Übelkeit, die in schweren Verlaufsformen lebensbedrohlich sein können. Bei einem Zytokinsturm werden hohe Konzentrationen der Zytokine IL-6 und IL-8 sowie der Chemokine CCL2, CCL5, CXCL10 und CXCL9 gebildet.[3]


Ein Zytokin-Freisetzungssyndrom oder Zytokinsturm kann vor allem bei der CAR-T-Zell-Therapie entstehen, bei der es eine "on-target"-Wirkung darstellt, da die Therapie die T-Zell-Aktivierung zum Ziel hat. Auch bei weiteren Erkrankungen und Therapien kann es zu einer erhöhten Zytokinfreisetzung kommen, darunter bei der Graft-versus-Host-Reaktion (GVHD), beim Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS), bei der Sepsis,[4] beim Systemischen inflammatorischen Response-Syndrom (SIRS) und bei Infektionskrankheiten wie bei COVID-19[5], bei Ebolafieber,[6] bei der Vogelgrippe H5N1,[7] bei Pocken, oder der Hasenpest.[8][9]
Ein Zytokinsturm kann auch durch Wirkstoffe induziert werden, wie z. B. das schwerwiegende unerwünschte Ereignis in der Phase-I-Studie von TGN1412,[10] nach der Verabreichung von Interleukin-2[11] oder in seltenen Fällen bei einer Infusion von Rituximab.[12] Ein kontrollierter und limitierter "Zytokinsturm" (der dann eher einem Zytokin-Freisetzungssyndrom entspricht) wird durch die aktive Fiebertherapie mit mixed bacterial vaccines (MBV) nach William Coley ausgelöst; der Einsatz erfolgt bei onkologischen und bestimmten chronischen Erkrankungen.[13]

Therapie

Verschiedene Wirkstoffe werden zur Behandlung des Zytokin-Freisetzungssyndrom und des Zytokinsturms untersucht, darunter Corticosteroide, PPAR-Agonisten, Sphingosin-1-phosphat-Rezeptor 1-Agonisten, COX-2-Hemmer, Antioxidantien, Hemmung des Tumornekrosefaktors, Infusion von Antikörpern, Statine und Arbidiol.[14]
Der monoklonale Antikörper Tocilizumab ist seit 2017 zur Behandlung des Zytokin-Freisetzungssyndroms (und somit auch des Zytokinsturms) zugelassen.[15] Im Juni 2018 hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) eine Zulassungserweiterung für Tocilizumab auch für die Staaten der EU empfohlen.[16]

Geschichte

Die Bezeichnung wurde erstmals 1993 in Bezug auf eine Graft-versus-Host-Reaktion verwendet.[17]

Antikörper haben einen festen Platz in der Therapie von rheumatischen Erkrankungen und Malignomen. Im März 2006 aber erschütterte der Verlauf einer Phase-I-Studie in London die Weltöffentlichkeit: Bei sechs Probanden, die zeitgleich den Antikörper TGN1412 (Anti-CD28-Antikörper) erhalten hatten, traten innerhalb von Minuten Kopfschmerzen, Erbrechen, ein brennendes Gefühl am Körper und Fieber auf. Dann entwickelten sich fulminante Funktionsstörungen mehrerer Organe, sodass die Probanden auf die Intensivstation verlegt werden mussten. Sie überlebten, aber ein Proband lag mehrere Wochen lang im Koma.

Das Team um Prof. Dr. med. Holger Reichardt (Göttingen) hat untersucht, worauf die Effekte des Anti-CD28-Antikörpers beruht haben könnten (Journal of Clinical Investigation online: www.jci.org./articles/view/32698). Die Wissenschaftler verwandten einen Rattenantikörper gegen CD28, das Pendant zu TGN1412. Der humanisierte Antikörper war von der Würzburger Firma Tegenero Immuno Therapeutics entwickelt und von Boehringer Ingelheim hergestellt worden.

 Therapieziel: MS, Rheuma, Malignome
TGN1412 sollte für die Behandlung von multipler Sklerose, hämatologischen Tumoren und Rheuma entwickelt werden. TGN1412 und sein Pendant aus Ratten lösen – unabhängig von einer Aktivierung des T-Zellrezeptors – eine
Expansion von regulatorischen T-Zellen (Treg) aus. Treg unterdrücken die Proliferation von Lymphozyten und damit auch Autoimmunreaktionen. Reichardt und Mitarbeiter stellten fest, dass der Anti-CD28-Antikörper bei Ratten innerhalb von Minuten zu einer Umverteilung von Immunzellen führt: Diese verschwanden aus dem peripheren Blut und sammelten sich in sekundären lymphatischen Organen. In einer späteren, zweiten Phase produzierten die Lymphozyten große Mengen proinflammatorischer Zytokine. In Ratten werden diese Mediatoren – im Gegensatz zum Menschen – aber nicht ins Blut abgegeben. Bei den Probanden hatte offenbar ein Zytokinsturm die schweren Reaktionen ausgelöst, während die Nager verschont geblieben waren. Künftig, so das Paul-Ehrlich-Institut, das die klinische Studie mit TGN1412 genehmigt hatte, muss eine Prüfsubstanz, die stark in die Immunregulation eingreift, zunächst an einer einzelnen Person getestet werden. Nur wenn schwere, unerwünschte Effekte ausbleiben, darf die Substanz weiteren Menschen verabreicht werden. Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

Zytokinsturm

Synonym: Hyperzytokinämie

1 Definition

Eine Zytokinsturm ist eine potentiell lebensgefährliche Entgleisung des Immunsystems, bei der es zu einer sich selbst verstärkenden Rückkoppelung zwischen Zytokinen und Immunzellen kommt. Sie ist eine schwere Verlaufsform des Zytokin-Freisetzungssyndroms (CRS).

2 Hintergrund

Die genauen pathogenetischen Ursachen eines Zytokinsturms sind zur Zeit (2019) noch unklar. Wahrscheinlich entsteht er durch eine extreme Empfindlichkeit des Immunsystems gegenüber bestimmten Proteinen. In der Folge schütten T-Zellen und Makrophagen ungebremst Zytokine wie TNF-alpha, Interleukin-1 oder Interleukin-6 aus, die im Gewebe eine massive Entzündungsreaktion hervorrufen.

3 Vorkommen

Ein Zytokinsturm kann in Rahmen von infektiösen und nicht-infektiösen Erkrankungen auftreten, z.B. bei
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LG
Renate
 


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